"Gog "

vom Lande Magog

 

Ein geheimnisvoller Name wird in zwei Bibelbüchern gebraucht, sowohl in Hesekiel (10x) als auch in der Offenbarung (1x). Es ist von einem gewissen Gog aus dem Lande Magog die Rede. — Viele haben gerätselt, wo dieses Land liegen könnte. Dazu gibt es einige Erklärungsansätze. Doch der Hinweis aus der Offenbarung zeigt uns, daß dieses Rätsel wohl nicht herkömmlich gelöst werden kann.

 

Offenbarung 20 (Luther)

7 Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis

8 und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer.

9 Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie.

 

Dieser Gog wird seine Rolle also erst dann voll ausspielen können, wenn die "1000" Jahre, die uns die Offenbarung des Johannes nennt, abgelaufen sind.

Aus den Hesekieltexten ist zu ersehen, daß es sich bei diesem Fürsten Gog um einen Gegner Jahwes handelt.

 

Hes 38:2 (Luther)

Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen ihn

 

Gog wird als Fürst bezeichnet. Auch der Teufel wird oft als Fürst betitelt; z.B. als »Fürst der Welt». Könnte es sich bei diesem geheimnisvollen Namen um den Teufel handeln?

 

Eine andere denkbare Erklärung wäre, daß es sich bei Gog (und bei Magog?) um irdische Drahtzieher seines (des Teufels) Regimes handelt; sichtbare Vertreter also, die Einfluß auf die Massen nehmen können.

 

Gog eine Inkarnation des Teufels? Eine Parallele zum König von Tyrus? (Hesekiel 28)

 

Ergänzende Kommentare

aus Lexikas und Fußnotenkommentare

 

Gog und Magog (Kompaktlexikon Religion)

In Hes 38f (auch in 1Mo 10,2) erwähnte Namen ungeklärter Herkunft und Bedeutung. Nach Hes 38 ist damit ein Fürst "Gog" aus dem im Norden liegenden Lande "Magog" gemeint, der gleichzeitig über Mesech und Tubal herrscht. Er soll am Ende der Zeit mit einem riesigen Reiterheer kommen und Israel angreifen. Durch die Hilfe Gottes wird Gog jedoch besiegt. In der Tradition des rabbinischen Judentums gehören Gog und Magog als Symbole des Bösen zum Bestand apokalyptischer Vorstellungen. So verstanden auch in Offb 20,8f.

 

Scofield

A) Es wird Bezug genommen auf die Mächte, die die Verfolger des zerstreuten und Feinde des sich wieder sammelnden Israels waren oder sind. Der ganze Abschnitt sollte gelesen werden in Verbindung mit Sach 12,1-4; 14,1-9; Mt 24,14-30; Offb 14,14-20; 19,17-21. Gog ist wahrscheinlich der Fürst; Magog ist sein Land. Es entspricht der göttlichen Gerechtigkeit und den Bündnissen Gottes, daß Verderben auf sie fallen muß, wenn sie versuchen, den Überrest Israels in Jerusalem auszurotten. Die ganze Prophezeiung gehört zu dem noch zukünftigen Tag des HERRN (siehe Fußnoten zu Joe 1,15; Offb 19,19).

 

Einheits

7-10: Die Abfolge der Visionen 20,4-6 und 20,7-10 ist wohl durch Ez 33 - 37 und 38 - 39 veranlaßt. Dort folgt auf die Darstellung des messianischen Reiches der Ansturm der Heere des Fürsten Gog aus dem Land Magog. In Offb sind die Namen Gog und Magog symbolische Bezeichnungen für alle heidnischen Völker. - Jerusalem ist Sinnbild der Kirche.

 

Gute Nachricht

Ezechiël (Kap 38-39) spricht vom Fürsten Gog aus dem Land Magog, der als Feind des Gottesvolkes aus dem Norden heranzieht. Hier stehen Gog und Magog als symbolische Namen für die Völker, die aus allen vier Himmelsrichtungen die Heilige Stadt angreifen.

 

Albrecht

Gog und Magog sind hier sinnbildliche Namen uns unbekannter Völker, während nach Hes. 38,2; 39,1 "Gog im Land Magog" der Fürst von Ros, Mesech und Tubal ist. Bei Hesekiel (38,2-39,16) erscheint Gog als der Anführer eines großen heidnischen Heeres, das gegen Israel anstürmt, aber von Gott vernichtet wird.

 

Gog (Kl. Stuttgarter Bibellexikon)

Anführer der Feinde Israels (Ez 38-39), König von Meschech und Tubal (Ez.38,2). Diese Gebiete - auch Land Magog genannt - lagen wohl in Kleinasien. G. könnte dem lydischen König Gyges (um 650 v.C.) entsprechen. Doch Ezechiel denkt nicht an eine geschichtl. Gestalt, G. ist Typus der Feinde Gottes und Israels. "Nach vielen Tagen, am Ende der Jahre" wird er in die Geschichte eingreifen. Zusammen mit Magog, der hier personifiziert ist, führt G. das von Satan (Teufel) gesammelte Heer an (Offb 20,8).

 

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Autor: Bernd Freytag

www.fallwelt.de/teufel/bibel/magog.htm